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2. Mai 2009 6 02 /05 /Mai /2009 22:08
Heute vormittags erhielt ich einen Anruf. Ob das ein Mann oder eine Frau war, konnte ich nur raten. Diese quieksige Wimmerstimme war nicht einzuordnen. Er/sie wollte von mir "Energie" haben, ich würde ja sicher "Engelheilung" machen.

"Nö, Engel heile ich nicht!"

Es dauerte einige Zeit, bis er/sie begriffen hatte. Er/sie sagte, seine/ihre Heilerin sei in Urlaub und immer wenn er/sie den Schlauch eines Hengstes anfasse, werde sein Penis auch steif. Aha, demnach keine Frau!

Seine Heilerin habe das immer per Telefon gemacht, ob er sich dazu hinlegen müsse.

"Fernheilung mache ich nicht. Und ich schicke auch keine Hengste durchs Telefon!"

Dann nach einigem Herumgedruckse gab er zu, dass er Potenzprobleme habe und dafür seine Hengstphantasien brauche. Er wollte wissen, ob ich meine "Kunden" massiere.

"Nö, ich fasse die Kerle doch nicht an!" Dann fragte ich ihn, ob er Rückenprobleme habe. Er ganz erschrocken: "Woher wissen Sie das?"

"Rauchen Sie viel? Trinken Sie viel Bier?"

"Ja, das gefällt den Frauen."

"Wenn Sie meinen?! Aber Sie wissen schon, dass einem Mann davon der Busen wächst und er dadurch sehr verweiblicht wirkt. Dann hat sich was mit Waschbrettbauch!"

"Die Frauen mögen es, wenn man ihnen lange in die Augen guckt!"

"Sie wissen aber, dass das ein Angriff ist?"

"Ja, aber die Frauen fliegen doch darauf!" Dann ging es so weiter, immer abstruser, ich vermute, dieser "Mann" hat seine Bübchenschaft noch nicht verloren. Mir kamen dabei die Tränen, weil ich am Zwiebelschneiden fürs Mittagessen war. Er wollte dann noch wissen, ob ich Viagra vertreibe.

"Nö, Sie wissen doch wohl, dass Sie davon blind werden können?!"

"Aber ich will nicht blind werden!" Und so ging es weiter. In der Küche war ich fertig, also habe ich ihn abgewürgt. Das wäre nie ein zahlender Kunde geworden, der wollte nur jemanden haben, dem er seine Sexphantasien vorwimmern konnte.

Am späten Nachmittag, ich kam gerade von einem Einsatz nach Hause, war er wieder an der Strippe. Dann wollte er wissen, wie ich aussehe.

"Beine bis zum Boden, am oberen Ende ein Kopf!"

Dann war Funkstille und ich legte auf. Manche Männer sind schon blöder als blöd!


(C) Copyright 2004-2009 by Kiat Gorina, Windsbach. Alle Rechte vorbehalten.
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1. Mai 2009 5 01 /05 /Mai /2009 22:22
"Arbeit für alle bei fairem Lohn!" Das fordert die Gewerkschaft heute, am Tag der Arbeit. Und der DGB-Chef Sommer will nicht zusammen mit den Spitzenleuten der SPD sich zeigen lassen. Die Partnerschaft zwischen SPD und Gewerkschaften ist zerbrochen. Die Arbeitnehmer haben angesichts der Wirtschaftskrise Angst um ihre Arbeitsplätze, sie fürchten ihren sozialen Abstieg, ihren Sturz in Prekariat.

"Es ist ein 1. Mai mitten in einer plötzlichen und sehr dramatischen Wirtschaftskrise", ruft Arbeitsminister Olaf Scholz. Aber was bringt das. Viele Menschen befürchten, dass Millionen das ausbaden müssen, was nur wenige Kapitalisten angezettelt haben.

"Wir müssen Sorge tragen, dass wir in Deutschland alles auf eine Politik für Arbeitsplätze ausrichten. Dafür brauchen wir eine Allianz aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaft und Politik" fordert Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und "Sozial ist, was Arbeit schafft. Dieser Leitgedanke ist noch nie so wichtig gewesen wie in diesen Monaten."

Alles schöne Worte, aber allein mir fehlt der Glaube. Es fehlt an überzeugenden Vorschlägen, wie diese hehren Ziele in die Tat umgesetzt werden können. Die Politik der Postdemokratie hat einfach versagt. Millionen von Menschen haben mitbekommen, wie z. B. Banken Milliarden in den Hintern geschoben werden und gleichzeitig werden schon Rentenkürzungen angekündigt. Das passt einfach nicht zusammen.


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1. Mai 2009 5 01 /05 /Mai /2009 21:56
Eine Studienkollegin arbeitet seit Jahren in Frankreich, gelegentlich telefonieren wir miteinander. Gestern war sie wieder mal an der Strippe. Da hat sie mir von den politischen Verhältnissen in Fankreich erzählt:

"Die Zeiten sind ziemlich explosiv geworden, ich komme mir vor, als lebe ich auf einem Pulverfass, das jeden Moment explodieren kann. Sogar de Villepin, der frühere Premier, spricht von Vorrevolution!"

"Naja, wenn ich lese, dass die Belegschaft der Continentalfabrik ihren Direktor Louis Forzi einfach in sein Büro einsperren und eine Puppe mit seinem Bild verbrennen, weil die Fabrik geschlossen werden soll. Das gibt schon zu denken."

"Stimmt. Sogar Le Monde schreibt, dass so etwas an den 4. August 1789 erinnert, da begann die Französische Revolution."

"Die Parallelen sind auch fatal: Damals war es der Adel, der das arme Volk bis aufs Blut aussaugte, heute sind es die Kapitalisten, Heuschrecken und Superreiche, die die arbeitende Bevölkerung in die Armut stoßen wollen."

"Immer mehr Manager werden für Stunden in Geiselhaft genommen. Und die Gewerkschaften haben sich vereinigt, gegen den Präsidenten Nicolas Sarkozy. Wenn das nicht revolutionär ist?! Was tut sich da in Deutschland?"

"Hier kocht es auch. Aber Unruhe wurde zum Unwort erklärt, also wird es keine Unruhen geben, der DGB-Chef Sommer hat ja Prügel bezogen, als er vor sozialen Unruhen warnte. Die Politik ist hier ziemlich nervös. Ab 2005 wurden Millionen von Arbeitslosen in die Armut geschmissen, sie mussten ihre wenigen Ersparnisse abschmelzen und kümmern jetzt in erbärmliche Verhältnissen vor sich hin, ein Viertel kann sich nicht einmal mehr Arztbesuche leisten. Und diejenigen, die bisher Arbeit hatten, erkennen immer mehr, dass ihnen das Gleiche droht. Da bricht für Millionen von Menschen die Welt zusammen, jahrelang haben sie geschuftet und gespart für ihr Haus und ein bisschen Lebensqualität, und all das soll ihnen genommen werden. Da ist doch klar, dass Frust und Wut aufkommt."

"Die Gewerkschaften bei euch sind aber noch ziemlich zahm. Bei uns in Frankreich ist das ganz anders. Die gehen richtig auf Konfrontation zum Staat und zum Kapital."

"Och, die ersten Ansätze gibt es auch in Deutschland, als z. B. die deutschen Continental-Arbeiter von ihren französischen Kollegen Besuch bekamen. Ich denke, es kommt zu einer Europäisierung, die dem Kapital überhaupt nicht gefallen wird. Bisher konnten sie ja die Arbeitnehmer in den verschiedenen EU-Ländern gegeneinander ausspielen."

"Was ich hier über Deutschland lese, da gibt derzeit meist nur Einzelaktionen: Studenten protestieren gegen die Studiengebühren, Ärzte und Pflegepersonal wollen die Gesundheitsreform stoppen, Arbeiter haben Angst um ihre Arbeitsplätze ..."

"Eben. Wenn sich all diese Menschen miteinander verbünden und dann noch mit den Menschen in andern EU-Ländern solidarisieren, dann werden die derzeitigen Regierung hinweggefegt, auf den Misthaufen der Geschichte ..."


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1. Mai 2009 5 01 /05 /Mai /2009 21:17
Heute abend radelte ein Bekannter auf meinen Hof, auf einem nagelneuen Fahhrad. Ich traute meinen Augen nicht, es war ein Autohändler. Ich fragte ihn: "Was, Du auf einem Fahrrad? Hast Du alle deine Autos verkauft?"

"Schön wärs, aber ich kann bald keine Autos mehr sehen!"

"Wie das, wegen der Abwrackprämie hast Du doch mehr Autos verkauft."

"Hör mir bloß auf mit dieser Prämie! Die treibt mich noch in den Ruin. Erst gestern hatte ich ein unerfreuliches Gespräch mit der Bank, weil ich meine Kreditlinie überschritten habe."

"Das verstehe ich nicht."

"Das Problem ist halt, dass die meisten Käufer das Geld nicht haben, also muss ich die Prämie vorstrecken, die anderen Händler machen es auch. Und jetzt habe ich zwar mehr Autos verkauft als sonst, aber ich muss jetzt warten, bis das BAFA die Anträge bearbeitet und die Prämie bezahlt. Da läppert sich schon was zusammen."

"BAFA ist doch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle in Eschborn?"

"Ja, da sitzen diese Pfeifen! Ich warte schon Monate, dass die endlich die Anträge bearbeiten und die Prämien überweisen."

"Und was sagt euer Zentralverband dazu?"

"Du meinst den ZDK? Den Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes. Naja, das sind halt Funktionäre. Von denen höre ich, dass sie es nicht empfehlen, dem Kunden die Prämie vorzustrecken. Die haben doch keine Ahnung. Mach ich das nicht, rennen die Kunden zu einem anderen Händler."

"Der ZDK muss doch mächtig sein, der könnte doch dem Wirtschaftsministerium kräftig auf die Füße treten! Oder der Kanzlerin! Da muss halt das BAFA schneller arbeiten oder mehr Sachbearbeiter ansetzen. Es kann doch nicht sein, dass ihr Händler pleite geht wegen der Abwrackprämie."

"Das sollte man meinen, aber es kommen sowieso düstere Zeiten auf den Autohandel zu, wenn diese Prämie ausfläuft. Die Autos, die jetzt wegen der Prämie gekauft wurden, werden die nächsten zehn Jahre nicht mehr gekauft."

"Komm, lass uns von was anderem reden. Wie geht es deiner Tochter? Die studiert doch ein Semester in Finnland?"

Da kam er ins Erzählen und auf andere Gedanken ...


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30. April 2009 4 30 /04 /April /2009 21:19
In der Homepage des Verlages, der mein Buch veröffentlicht, steht bereits eine Zusammenfassung. Ihr findet sie hier.

Heute bekam ich die ersten sechzehn Seiten vom Lektor. Er hat wirklich gute Arbeit geleistet. Nach der Rechtschreibreform stehe ich irgendwie mit der Rechtschreibung auf Kriegsfuß, da verlasse ich mich voll auf den Lektor. Und mit zwei marginalen Änderungen war ich nicht einvestanden, aber wir können ja reden miteinander ...


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30. April 2009 4 30 /04 /April /2009 00:27
Was haben die Firmen Edscha, TMD und Tedrive in Nordrhein-Westfalen gemeinsam? Alle drei sind resp. waren Automobilzulieferer und alle drei sind insolvent. Alle drei sind nicht Opfer der globalen Krise geworden, nein sie sind Opfer von Heuschrecken!

Tedrive: Im Dezember 2008 wurde Konkurs angemeldet. Eigentümer: Der "Finanzinvestor" Orlando. Opfer: 1.500 Mitarbeiter haben Angst um ihre Arbeitstelle.

TMD Friction in Leverkusen. Eigentümer: Der "Finanzinvestor" Orlando. Opfer: 4.500 Mitarbeiter bekommen Insolvenzgeld, wie es weitergeht, wissen sie nicht!

Edscha in Remscheid. Eigentümer: Der "Finanzinvestor" Carlyle. Opfer: 6.400 Mitarbeiter bangen um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze.

Immer die gleiche Masche: Diese Finanz-Heuschrecken kaufen eine Firma, haben aber kein Geld oder wollen nicht investieren. Sie nehmen Kredite auf die zu kaufende Firma auf, die gekaufte Firma wird mit Krediten belastet, die die Firma nicht zurückzahlen kann. Und diese Investoren fallen wie die biblischen Heuschrecken über die gekauften Firmen her und saugen sie aus, wie z. B. auch der Fall Märklin gezeigt hat.

So jetzt auch bei Honsel: 2004 war Honsel noch gesund, da wurde Honsel an den Finanzinvestor Ripplewood verkauft. Für 400 Millionen EUR. Ripplewood nahm Kredite auf, Honsel war auf einmal verschuldet. Alle Gewinne strich Ripplewood ein, es wurde nichts mehr investiert, wieder hatte eine Heuschrecke ein Opfer gefunden.

Wenn ich dagegen in der Lokalzeitung lese, dass ein armer Schlucker einen Handyvertrag abgeschlossen hatte, obwohl er kein Einkommen hat und die Gebühren nicht zahlen kann und dafür ins Gefängnis wandert, dann frage ich mich: Welch eine Gerechtigkeit?!

Wenn nämlich eine solche Finanz-Heuschrecke ohne jegliche Eigenbeteiligung eine Firma kauft und den Kauf über die neue Firma finanziert, was macht diese Heuschrecke anders als der arme Schlucker?

Nur, bei den Heuschrecken geht es um Millionen, wenn nicht gar Milliarden. Ist das vielleicht der Grund, dass diese Heuschrecken nicht bestraft werden?

Es ist eine sehr traurige Lachnummer, wenn erst jetzt PolitikerInnen diese Heuschrecken-Spielchen durchschauen: "Wir prüfen gerade, wie man es umsetzen kann, dass man eine totale Verschuldung des zu kaufenden Unternehmens ausschließen kann. Wir möchten, dass Finanzinvestoren, wenn sie sich einkaufen, selber Eigenkapital mitbringen." So Christa Thoben von der CDU, Wirtschaftsministerin in Nordrhein-Westfalen.

Hallo Frau Thoben: Das ist Ihnen reichleich spät eingefallen. Für die betroffenen Firmen und die zerstörten Arbeitsplätze kommen Ihre Worte zu spät!


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29. April 2009 3 29 /04 /April /2009 23:39
Der zunehmende Mond steht im Krebs. Dort hat der Mond sein Haus.

Beim Schreiben dieser Zeilen sah ich einen Schöpflöffel, für mich ein gutes Zeichen, weil es Belohnung anzeigt.

Heute wechselt der Merkur in die Zwillinge. In der indischen Astrologie gehören die Zwillinge zu den Dekanen des Merkurs. Das bedeutet, dass unsere geistigen und kommunikativen Fähigkeiten besonders zur Geltung kommen können. Nützen wir das aus!

Dieser Tag ist günstig für
  • das Aufbauen: genau genommen das Zusammensetzen von vielen Einzelstücken zu einem Ganzen
  • das Ziehen von Gräben: im übertragenen Sinn auch das Abgrenzen voneinander
  • das Bohren von Brunnen: Früher war der Hausbrunnen wichtig für das Überleben, im übertragenen Sinn die ständige geistige "Nahrung"
  • das Einlagern: dazu zählt auch das sich Aneignen von Kenntnissen
  • das Beschaffen von Bekleidung
Dieser Tag ist ungünstig
  • für große und lange Feierlichkeiten und Feste

Ich wünsche allen, dass ihr das Beste aus diesem Tag macht.
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28. April 2009 2 28 /04 /April /2009 23:53
Der zunehmende Mond steht im Krebs. Dort hat der Mond sein Haus.

Beim Schreiben dieser Zeilen sah ich einen Drachen, der Feuer speit. Für mich ein gutes Vorzeichen. weil der Drache uns Glück bringt und die bösen Gedanken vertreibt.

Dieser Tag ist günstig für
  • das Ablassen von Wasserbecken, auch im übertragenen Sinn: Was sich aufgestaut hat, z. B. auch negative Energien wie Zorn und Frust, fließt jetzt ab.
  • das Eintreiben von Rechnungen, auch dies sollte im übertragenen Sinn verstanden werden: wenn ihr jemandem mal geholfen habt, bekommt ihr jetzt den Dank dafür.
  • Besuche: Bekanntschaften und Freundschaften wollen gepflegt werden. Auch wenn wir uns im Zeitalter von SMS und Email befinden, über einen realen Besuch freuen sich Menschen, aber nicht unangemeldet reinschneien.
  • Verträge: das können auch Vereinbarungen im privaten Bereich sein. Wie sagt der Volksmund: Verträge sind zum Vertragen da!
Dieser Tag ist ungünstig
  • für die Anschaffung von Kleidung

Ich wünsche allen, dass ihr das Beste aus diesem Tag macht.
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28. April 2009 2 28 /04 /April /2009 21:49

Der Vertrag für mein Buch ist von beiden Seiten unterschrieben. Im Herbst soll es erscheinen. Das Cover mit dem Titelbild und dem Klappentext ist fertig.

Als Titelbild haben wir eine Aufnahme gewählt, die auf einem unserer Vollmondtreffen auf unserem Kraftplatz entstanden ist. Am besten gefällt mir hier der dreifache Mond. Und auch bei dieser Aufnahme verbanden sich die stiebenden Funken zu Linien, darin sehe ich Figuren:

Ich erkenne darin u. a. die Silhouette einer Wüstenblume, einer Sukkulente. Dann sehe ich darin eine Hand. Vielleicht seht ihr noch mehr.

Mein Buch hat auch schon eine ISBN-Nummer. Irgendwie ist es ein schönes Gefühl, wie aus meinem Text ein Buch wird.


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27. April 2009 1 27 /04 /April /2009 23:24
Mecklenburg-Vorpommern: Die Landtagsfraktion der CDU hat seit langem ein Gespräch mit Gesine Schwan geplant. Jetzt wurde dieses Gespräch abgesagt. Begründung: Die Äußerungen von Frau Schwan zur Wirtschaftskrise.

Was hat denn Frau Schwan gesagt? Nun, sie hat mehrmals gesagt, dass die Stimmung in Deutschland bei einer weiteren Verschärfung der Krise explosiv werden könnte. Eigentlich eine Binsenwahrheit. Hat Frau Schwan damit zu Unruhen angestiftet, wie ihr von einigen vorgeworfen wird? Wohl kaum. Die Äußerungen und Kritiken an Frau Schwan sind schon bezeichnend:

"Es geht jetzt nicht darum, die Situation schlecht zu reden, sondern mit Tatkraft die gesellschaftliche Verantwortung zu zeigen." (Ronald Profalla, CDU-Generalsekretär)

Was sagt dieser Satz eigentlich aus? Trägt er zur Bewältigung der Krise bei? Überhaupt nicht! Profalla et al. können noch so viel gesellschaftliche Verantwortung zeigen, aber die Krise können sie damit nicht bewältigen.

Das ist ja das Problem vieler politischer Entscheider: Sie sind machtlos angesichts der globalen Krise, aber das dürfen sie nicht zugeben, denn sonst könnten die Massen auf die Idee kommen, dass sie auf solche Politiker verzichten können.

Das kleine Island hat es gezeigt: Als Folge der Krise wurde Island bankrott, die Regierung wurde davon gejagt und bei den jüngsten Wahlen gab es einen Linksrutsch ... Davor haben viele Politiker hier Angst, aber sie wollen es nicht zugeben.

Bemerkenswert finde ich auch die Reaktionen auf den Ausbruch der Schweinegrippe. Diese Grippeviren, mit denen sich offensichtlich jeder Mensch anstecken kann, sind für die Betroffenen viel gefährlicher als eine Wirtschaftskrise. Aber die Wirtschaftsmedien beklagen gleich den Einbruch an den Börsen wegen der Schweinegrippe.

Kein Wort über und für die Betroffenen! Sind denn die Menschen nichts mehr wert? Offensichtlich nicht!

Aber es gibt auch im Netz Stimmen, die so was von abstrus sind: Da begrüßen welche den Ausbruch der Schweinegrippe und wünschen sich ein weltweites Ausbreiten, weil dann die Natur und die Tierwelt geschützt würden. Was ist das für ein perverser Schwachsinn?

Sollte es zu einer Pandemie kommen, dann wird sich zeigen, wie hilflos unsere politischen Entscheider sind. Ja, wie hilflos die politischen Systeme sind. Solange von zehn Wissenschaftlern sieben für die Entwicklung von Waffen, also für die Zerstörung von Leben, und nur drei für den Schutz von Leben eingesetzt werden, hat es diese Menschheit nicht anders verdient. Würden die meisten Wissenschaftler dafür forschen, wie Krankheiten bekämpft und besiegt werden, dann sähe es auf dieser Erde anders aus.

Aber alles, auch die Forschung muss Gewinn bringen. Was keinen Gewinn erzielt, ist für den neoliberalen Raubtierkapitalismus wertlos. Ich hoffe, dass solche Gefahren wie die Schweinegrippe auch unsere Systemdenker und -lenker zur Umkehr bringen.


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